Sämannscher Singverein

Einführung

Der erste Königsberger gemischte Chor von Bedeutung - neben dem von Johann Friedrich Riel geleiteten Singinstitut - war der 1820 gegründete Singverein. Er wurde bis zu seiner Auflösung 1849 von Carl Heinrich Sämann (1790–1860) geleitet und häufig auch als Sämannscher Singverein bezeichnet. Mit dem Singverein wird (außer dem Stadttheater) die älteste Institution behandelt, die dieses Portal wieder in Erinnerung ruft. Im Rückblick ist das größte kulturhistorische Verdienst des Singvereins eine der frühesten Aufführungen der Bachschen Matthäuspassion 1832, nachdem Felix Mendelssohn Bartholdy dieses musikalische Großwerk 1829 aus seinem fast 100jährigen Dornröschenschlaf wieder erweckt hatte.

Der Singverein wird hier durch vier zeitgenössische Dokumente vorgestellt:

Sämannscher Singverein
Programmzettel einer Wiederholungsaufführung der Matthäuspassion 1834
(Quelle: E. Kroll – Musikstadt Königsberg. S. 63)

 

Sämann und sein Singverein haben auch über die Grenzen Königsbergs hinaus Bedeutung gewonnen

Diese Veranstaltungen waren Vorläufer anderer Musikfeste, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts eine lange Tradition entfalteten. Das Menü Musikfeste beschreibt die Entwicklung als wichtige Ausdrucksform ostpreußischer Musikgeschichte.