Einführung
Constanz Berneker (1844–1906) hat mehr als dreißig Jahre in Königsberg als Organist, Chorleiter, Komponist, Musikkritiker und Kompositionslehrer gewirkt. Seine größte Zierde und gleichzeitig seine größte Schwäche war seine Bescheidenheit. Er machte kein Aufhebens von sich. Deswegen gewann er, der neben, vielleicht vor Otto Fiebach bedeutendste in Königsberg wirkende Komponist zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem Ersten Weltkrieg, schon zu Lebzeiten in seiner Heimatstadt nicht die Aufmerksamkeit und Anerkennung, die er verdient gehabt hätte.
Nach seinem Tod vergaß man ihn schnell. Da die meisten seiner Werke ungedruckt blieben, sind sie im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Heute hat man Mühe, noch einen Notendruck in einer öffentlichen Bibliothek zu finden. – Das letzte sicher nachweisbare Königsberger Konzert mit einem größeren Werk Bernekers fand am 5. September 1931 im Dom statt, als der Bach-Verein unter Walter Eschenbach anlässlich Bernekers 25. Todestages seine Kantate Christus, der ist mein Leben aufführte.
Constanz Berneker – nach einer Fotografie 1894
(Quelle – Victor Laudien: Constanz Berneker)
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