Die Ostpreußische Bühne GmbH bestand von 1927 bis 1933. Sie hatte ihren Sitz in Königsberg (Steindamm 21/23) und bespielte Städte Ost- und Westpreußens. Damit hatte sie sich eine vergleichbare Aufgabe gestellt wie das etwa im selben Zeitraum existierende Landestheater für Ost- und Westpreußen. Die Spielorte überschnitten sich teilweise mit denen des Landestheaters. Etwa 20 Städte standen regelmäßig auf dem Tourneeplan des Theaters (Details in den Spielplänen).
Die Ostpreußische Bühne war den Wanderbühnen des Bühnenvolksbundes e. V. angeschlossen (Sitz Berlin SW 68, Kochstraße 59). Der Bühnenvolksbund war 1919 gegründet worden und verstand sich als bürgerliche Gegengründung zum Verband der deutschen Volksbühnen-Vereine als der kulturpolitischen Bildungsorganisation der deutschen Arbeiterbewegung, dem wiederum das Landestheater für Ost- und Westpreußen angehörte.
Die künstlerische Leitung hatten nacheinander Walter Blachetta, Fritz Ritter, Otto Müller (2x) und Fritz Kirchhoff, die Geschäfte des Theaters führte Curt Hoppe. Die Stärke des Ensembles schwankte zwischen 9 und 13 Mitgliedern.
In der Spielzeit 1929/30 kooperierte die Ostpreußische Bühne mit dem Stadttheater Tilsit; dort sind auch die gemeinsamen Spielpläne dokumentiert. 1931/32 firmierte das Theater als "Vereinigte Brandenburgische Bühne e. V. und Ostpreußische Bühne GmbH". Im Bereich der Partnerbühne wurden neun Städte bespielt. Der Beginn der Spielzeit 1932/33 wurde als Wiedereröffnung der Ostpreußischen Bühne bezeichnet. Daraus ist zu schließen, dass die Ostpreußische Bühne in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, deshalb für zwei Spielzeiten Partnerbühnen suchte, bevor man es noch einmal eigenständig versuchte.
Mit Ablauf der Saison 1932/33 stellte die Ostpreußische Bühne ihre Tätigkeit endgültig ein.
Hier geht es zu den Spielplänen von 1927–1933.