Programme 1916-1942

Übersicht

Die Programme der vom Bach-Verein zwischen 1916 und 1942 veranstalteten Konzerte sind in der Jubiläumsfestschrift anlässlich der Königsberger Bach-Tage 1942 abgedruckt und werden hier wieder zugänglich gemacht.

Der Bach-Verein hatte aber weitere Auftritte. Hermann Roquette berichtet in seiner Chronik, dass der Verein 1918 einmal monatlich bei den Kirchenmusiken im Dom mitwirkte und dabei mehrere Motetten Bachs sang. Dieser Brauch sei nach dem Ersten Weltkrieg aber wieder "in Wegfall gekommen". Roquette berichtet auch über Konzerte, die in den Sommermonaten "in Pillau, in Wargen, in Bartenstein, in Mühlhausen, in Kumehnen und anderen Orten" stattfanden. Auch für die Jahre um 1940 schreibt Roquette, dass "häufig an den Bach-Verein Einladungen zur Veranstaltung von auswärtigen Konzerten" ergangen seien.

Die Konzertprogramme der Königsberger Bach-Tage 1942 sind in einem eigenen Untermenü dokumentiert.

Über die Zeit nach den Bach-Tagen 1942 erhalten wir aus Traugott Fedtkes späterer Darstellung wichtige Informationen, die hier im Wortlaut wiedergegeben werden:

Im Jubiläumsjahr [gemeint ist das Jahr 1942 — HDM] führte der Bach-Verein zum erstenmal Verdis „Requiem“ mit dem Städtischen Orchester und Bachs „Weihnachts-Oratorium“ auf. Das letztere Werk wurde auch in der Insterburger Lutherkirche und in der Deutschordenskirche in Tilsit wiederholt. Das Jahr 1943 brachte eine Wiederholung von Verdis „Requiem“, wozu als Erstaufführung Verdis „Stabat mater“ hinzukam. Bachs „Johannes-Passion“ wurde in der Insterburger Lutherkirche gesungen, die Königsberger Philharmonie begleitete. Besonderes Interesse fand die Uraufführung der „Advents-Kantate“ des Königsberger Komponisten Otto Besch in der Neufassung, die zusammen mit Hugo Wolfs selten aufgeführtem Chorwerk „Christnacht“ als Erstaufführung gesungen wurde.

Bachs „Weihnachts-Oratorium“ war das letzte Konzert in diesem Jahr. Trotz aller durch den Krieg bedingten Schwierigkeiten gelang es 1944 noch, Bachs „Johannes-Passion“ in der Neuroßgärter Kirche aufzuführen. Kurz danach versank durch Bombenangriffe Königsberg in Schutt und Asche. Damit ging auch das umfangreiche Notenarchiv des Bach-Vereins verloren. Als der Verfasser dieser Zeilen sich an der Stätte umsah, wo einstmals das Notenarchiv sich befunden hatte, fand er dort lediglich ein verkohltes Notenblatt aus Bruckners „Requiem“, aufgeschlagen die Seite „dies irae“.